Entgiftung
Die Entgiftung des Körpers ist ein intensiver Prozess. Doch wir dürfen vertrauen, dass unser Körper in jeder Sekunde alles notwendige tut, um sich von schädlichen Substanzen zu befreien und die Zellen zu heilen. Nach etlichen eigenen Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Entgiftungsprotokollen habe ich selbst erlebt, dass intensive Entgiftungsmaßnahmen den Körper oft mehr schaden als gut tun. Besonders, wenn der Körper bereits sehr geschwächt ist, Nährstoffe sehr stark geleert und/ oder die Nebennieren erschöpft, können Fastenkuren und hoch dosierte Nahrungsergänzungsmittel den Körper noch mehr überlasten und den gesundheitlichen Zustand verschlechtern. Zu Beginn der Entgiftung eines völlig überlasteten Systems gilt es daher den Körper mit einer natürlichen Ernährung und Ruhe ganzheitlich zu stärken, die Nährstoffe aufzufüllen, weitere Giftstoffe zu meiden, die Entgiftungsorgane und die Nebennieren zu stärken, und den Körper so in eine Lage zu bringen, die es ihm ermöglicht im eigenen Tempo zu entgiften.
Darüberhinaus können wir unseren Körper mit folgenden Schritten unterstützen.
Mineralien ausbalancieren
Bei einer Kupfervergiftung dürfen wir immer im Auge behalten, dass es sich nicht nur um eine Vergiftung im eigentlichen Sinne handelt, sondern das überschüssige Kupfer den gesamten Mineralhaushalt im Körper durcheinander bringt. Als essentielles Mineral im System des Körpers, wirkt es mit anderen Nährstoffen zusammen. So wird bei einer Ansammlung von Kupfer, Zink und Magnesium ausgeschieden. Bei einer Überlastung der Nebennieren sind Natrium und Kalium oft im Mangel. Auch andere Nährstoffe, wie Vitamin C, Vitamin B6, Mangan und etliche Cofaktoren arbeiten eng mit Kupfer zusammen. Es ist daher essentiell, sich nicht nur auf die generelle Entgiftung zu fokussieren, sondern vor Allem auch die Mineralien wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Eine Haarmineralanalyse kann dabei unglaublich wertvoll sein um herauszufinden, welche Mineralien in deinem Körper aus dem Gleichgewicht sind und auf welche Nährstoffe es Sinn macht sich zu konzentrieren. Mehr dazu findest du unter Testen.
Giftstoffe meiden
Weitere Giftstoffe zu meiden ist essentiell um unseren Körper so gut es geht zu entlasten. Wir schaffen damit Raum für unsere Leber, den Nieren, den Darm und das gesamte Entgiftungssystem, damit der Körper die Möglichkeit hat, das Kupfer aus den Zellen zu leiten. Denn, dass sich Giftstoffe überhaupt im Körper ansammeln ist das Resultat von überlasteten Entgiftungssystemen. Nur wenn der Körper weniger von außen belastet wird, hat er Zeit von innen aufzuräumen.
Giftstoffe können wir umgehen, indem wir Lebensmittelzusatzstoffe meiden, biologisch einkaufen, eine natürliche Verhütungsmethode wählen, auf eine natürliche Kosmetik umsteigen, unser Wasser filtern und viele mehr.
Entgiftungsorgane stärken
Die Entgiftungsorgane sind die, die am Ende dafür sorgen, dass das Kupfer aus dem Körper geleitet wird. Doch nur, wenn die Entgiftungswege frei sind, kann die Entgiftung erfolgreich verlaufen. Folgen wir einem intensiven Entgiftungsprotokoll, ohne dass unsere Entgiftungsorgane freie Kapazitäten haben, kann das Kupfer auf dem Weg unseren Körper schaden und am Ende in tiefere Bereiche des Körpers, z.B. das Gehirn, eingespeichert werden. Am Ende kann das den Gesundheitszustand weiter verschlechtern.
Auf dem Pfad der Entgiftung dürfen wir den Entgiftungsorganen daher unsere besondere Aufmerksamkeit schenken. Dazu gehören vor allem die Leber, der Darm, die Nieren und die Haut.
Leber
Schwermetalle, wie Kupfer, werden in erster Linie über die Leber entgiftet. Mit der Galle leitet die Leber die Schwermetalle in den Darm, von wo aus sie den Körper vollständig verlassen. Ist die Leber überfordert und wird zu wenig Galle produziert (was sich im Extremfall in einem hellen (hellbraun bis beige) Stuhl zeigen kann), können die Giftstoffe über den Darm wieder vom Körper aufgenommen oder garnicht erst entgiftet werden. Zusätzlich bildet die Leber Ceruloplasmin, ein Transportprotein, das notwendig ist für den Körper um Kupfer im Blut transportieren zu können. Die Leber zu entlasten und zu unterstützen, ist daher von zentraler Wichtigkeit bei der Entgiftung des Kupfers.
In erster Linie können wir helfen, indem wir die Dinge meiden bzw. reduzieren, die die Leber belasten. Dazu gehören Alkohol, sehr fetthaltige Lebensmittel und alle Arten von Giftstoffen aus z.B. Lebensmitteln und Kosmetika (mehr dazu weiter oben). Die Aufnahme von viel Flüssigkeit am Morgen in Form von Zitronenwasser, Gemüsesäften, Kokoswasser oder gefiltertem Wasser kann der Leber helfen, Giftstoffe aus der Nacht loszulassen. Kaffeeeinläufe und Rizinusöl Packungen können die Leber direkt unterstützen, genauso wie Mariendistel und Bitterstoffe aus Löwenzahn (-wurzel), Artischocke und Wildkräuter.
Darm
Ein gut funktionierender Darm mit einem regelmäßigen Stuhlgang, führt dazu, dass Giftstoffe den Körper über den Darm verlassen und nicht wieder resorbiert werden. Unterstützen können wir ihn in erster Linie mit Ballaststoffen, die sich in einer natürlichen Ernährung durch ausreichend Obst und Gemüse in Fülle finden. Ballaststoffe regen die Darmfunktion an und wirken darüber hinaus als natürlicher Binder, der Giftstoffe, wie Kupfer, an sich bindet und aus dem Körper befördert. Zitronenwasser und/oder Selleriesaft morgens auf leerem Magen fördert die Verdauung erheblich und kann direkt einen Stuhlgang auslösen. Alkohol und raffinierter Zucker wirken sehr schädlich auf die Darmflora und sind am besten zu vermeiden.
Nieren
Die Nieren sind dafür zuständig wasserlösliche Substanzen auszuscheiden. Anzeichen, dass die Nieren viel zu tun haben und Unterstützung brauchen, sind z.B. Blasenentzündungen, ein ständiger Harndrang, obwohl nur wenig getrunken wurde, und möglicherweise sogar Schwierigkeiten den Urin halten zu können. Der Körper signalisiert damit ein dringendes Bedürfnis den Urin loszuwerden und damit Giftstoffe auszuscheiden. Unterstützen können wir die Nieren vor Allem durch das Trinken von viel reinem, gefilterten Wasser oder hochwertigem Quellwasser. Sehr helfen können Kräutertees aus Brennnessel, Birkenblätter, Löwenzahn, Goldrute, Schachtelhalm und/oder Hafergras.
Haut
Die Haut ist unser größtes Organ und eine gute Möglichkeit vom Körper Giftstoffe nach außen zu befördern. Dieser Versuch des Körpers ist auch oft direkt zu sehen. Akne, unreine Haut, Hautausschläge, Ekzeme und Hautirritationen sind alles Zeichen dafür, dass der Körper versucht, Giftstoffe über die Haut auszuscheiden. Unterstützen können wir sie einmal, indem wir unsere Haut atmen lassen und so chemische Kosmetikprodukte meiden oder zumindest reduzieren, und indem wir die Entgiftung über die Haut aktiv fördern. Das Nutzen einer Sauna und vor allem einer Infrarotsauna kann unglaublich heilsam sein und sogar Entgiftungssymptome lindern. Andere Möglichkeiten sind das Bürsten der Haut, sowie Salzbäder (aus Natron, natürlichem Salz oder Bittersalz).
Kaffeeeinläufe
Die Kaffeeeinläufe möchte ich hier nochmal einzeln erwähnt haben. Für viele Menschen klingt das Konzept erst einmal abschreckend, es kann für den Körper aber eine sehr große Hilfe sein um mit der Flut an Giftstoffen zurecht zu kommen. Kaffeeeinläufe entlasten die Leber enorm und können daher helfen, Entgiftungssymptome zu verringern und den Körper weiter zu entgiften. In vielen sehr erfolgreichen Entgiftungsprotokollen (wie z.B. bei der Gerson Therapie), sind Kaffeeeinläufe ein fester und nicht wegzulassender Bestandteil der Therapie.
Für einen Kaffeeeinlauf gib etwa 3 EL grünen Bio Kaffee in einen Topf mit 300 ml gefiltertem Wasser (da grüner Kaffee nicht geröstet ist, ist er schonender für den Körper). Koche die Mischung für 5 Minuten und lasse sie danach 15 Minuten ziehen. Gieße sie dann mit 1 Liter gefiltertem Wasser auf und lasse sie auf Körpertemperatur abkühlen. Um den Kaffee in den Darm zu führen empfiehlt sich ein Irrigator oder Klistier. Empfehlungen zu einem geeignetem Kaffee und Irrigator findest du am Ende dieser Seite.
Giftstoffe binden
Der natürliche Binder für schädliche Substanzen im Körper sind Ballaststoffe. Eine ballaststoffreiche Ernährung, wie sie bei einer natürlichen Ernährung automatisch existiert, hilft dem Körper daher das Kupfer zu binden und aus dem Körper zu leiten. Bei sehr starken Entgiftungssymptomen kann es hilfreich sein, den Körper mit zusätzlichen Bindern zu unterstützen. Dazu zählen Flohsamenschalen (Ballaststoffe), Aktivkohle und Zeolith. Nimm zusätzliche Binder jedoch immer mit einem Abstand von etwa einer Stunde zu Mahlzeiten ein, damit keine wertvollen Nährstoffe aus der Nahrung gebunden werden. Optimal ist morgens nach dem aufstehen oder abends vor dem schlafen.