Heilkrise
Wenn wir beginnen den Weg der Heilung zu gehen, die Ernährung umstellen, unsere Entgiftungsorgane und die Nebennieren stärken, unsere Emotionen aufarbeiten und eventuell auch Nahrungsergänzungsmittel nehmen, beginnt ein Prozess, der in manchen Momenten unangenehmer sein kann als sich nicht der Heilung zu widmen und zu verdrängen. Kupfer muss aus den Zellen gelöst werden und entgiftet werden und Emotionen ins Bewusstsein gelangen, bevor beides den Körper verlassen kann und Raum schafft, für Heilung. Dieser Prozess wird deswegen auch Heilkrise genannt. Jeder Heilungsprozess ist dabei absolut individuell. Ein paar mögliche Erfahrungen auf dem Weg bei einer Kupfervergiftung möchte ich hier dennoch beschreiben.
Verstärkte Symptome, der copper dump
Wenn der Körper beginnt das Kupfer (oder auch andere abgelagerte Giftstoffe) zu entgiften, gelangt es aus den Zellen, in denen es eingelagert war um möglichst wenig Schaden anzurichten, in die Blutbahn, um von dort aus über die Leber und den Darm den Körper zu verlassen. Auf diesem Weg kann das Kupfer den Körper jedoch erheblich schaden, weswegen sogenannte Entgiftungssymptome möglich sind. Innere Unruhe, Ängste, Panik, Candida Ausbrüche, verstärkte Akne, Herzrythmusstörungen, Erschöpfung, Schlafstörungen, Gehirnnebel, plötzliche emotionale Zusammenbrüche und weitere sind möglich. Jegliche Symptome, die ohnehin schon da sind, können durch einen copper dump (in deutsch etwa: Kupfer Entsorgung) verstärkt werden.
Dieser Prozess kann sehr demotivierend und schmerzhaft sein, wo eine Verbesserung der Symptome so sehnlichst herbeigewünscht wird. Wisse jedoch, dass das ein absolut normaler und wichtiger Vorgang ist und ein Zeichen dafür, dass der Körper aktiv an der Entgiftung und Heilung arbeitet. Sei dennoch achtsam und gehe diesen Weg langsam, wenn die Entgiftungssymptome zu stark werden. Wir neigen dazu unseren Körper zu überfordern, weil wir die Entgiftung hinter uns haben und endlich wieder anfangen wollen, unser Leben zu leben. Doch zu starke Entgiftungsreaktionen können den Körper zu stark belasten und die Gesundheit langfristig verschlechtern. Mache eine Pause um Verbesserungen wahrzunehmen. Nach einer Weile werden die Entgiftungsreaktionen gemeinsam mit den Symptomen schwächer werden. Vertraue darauf, dass der Körper ganz genau weiss was er tut und dass Heilung stattfindet.
Es gibt dennoch weitere Dinge, die wir tun können, um unseren Körper und Geist zu unterstützen, den Copper Dump zu überstehen und um so Entgiftungsreaktionen abzumildern.
- Kaffeeeinläufe - Kaffeeeinläufe unterstützen die Leber dabei Giftstoffe erfolgreich auszuscheiden und können so Entgiftungssymptome abmildern und den Körper beruhigen. Mehr dazu unter Entgiftung.
- Binder - Neben Ballaststoffe helfen Binder, wie Flohsamenschalen, Aktivkohle und Zeolith dabei, Giftstoffe im Darm zu binden und so sicher erfolgreich auszuscheiden. Am besten ist es, sie auf leerem Magen oder mit mind. 1 Stunde Abstand zu den Mahlzeiten zu sich zu nehmen (z.B. morgens nach dem Aufstehen oder abends vor dem Schlafengehen).
- Sauna / Infrarotsauna - Schwitzen hilft, Giftstoffe über die Haut auszuscheiden und so Entgiftungssymptome zu beruhigen.

Die Auflösung der Wolke
Während der Kupfervergiftung versucht der Körper sich oft vor den intensiven Reizen und Emotionen zu schützen und baut eine Mauer auf (die sogenannte Calcium Shell), die sich in Gehirnnebel, physischer und emotionaler Betäubung und Depressionen deutlich zeigen kann. In dieser Wolke ist unser Bewusstsein getrübt und die bewusste Wahrnehmung der intensiven Erfahrung weniger möglich. Tendentiell ist das eine gute Sache, damit wir und unser Körper die Möglichkeit haben, die Erfahrung möglichst gut zu überstehen.
Löst sich das Kupfer langsam aus den Zellen, füllen sich Nährstoffspeicher und der Körper beginnt zu heilen, löst sich in aller Regel auch die Betäubung und wir fangen wieder an mehr zu sehen und zu fühlen. Dieser Prozess kann sich in Momenten zeigen, in denen wir beginnen zu realisieren was eigentlich passiert ist und wie schlecht es uns ging. Vielleicht wirst du dich fragen, wer du ohne die Krankheit eigentlich bist, wer du warst und wie sehr die Krankheit deine Emotionen und Handlungen gesteuert hat. Diese Momente der Realisation können schmerzhaft sein, sind aber ganz normal und gut. Gib diesem Prozess Raum, lass die Emotionen fließen, vergib dir selbst für alles was in der Vergangenheit war, denn du wusstest nicht was du tust, und sei dankbar für die Entdeckung der gesünderen und bewussteren Version von dir.
Die Erfahrung von Krankheit als Trauma
Gesundheitliche, physische und psychische Symptome können durch ein Trauma (zum Beispiel aus der Kindheit) ausgelöst werden. Doch die Erfahrung einer sehr intensiven Krankheit selbst kann ein Trauma darstellen, das es zu verarbeiten gilt. Wenn wir eine Zeit lang regelmäßig Panikattacken hatten, die es uns unmöglich machten aus dem Haus zu gehen oder so starke Erschöpfungszustände, sodass wir jederzeit Angst haben unseren Körper zu überfordern – gilt es als Teil der Heilung, neues Vertrauen zum Körper aufzubauen. Mögliche Formen der Verarbeitung und Therapiemethoden findest du unter Emotionen.
Heilung ist möglich
Egal an welchem Punkt du dich gerade befindest, ob du ein paar unangenehme Symptome spürst, die dich schon seit Jahren begleiten, oder ob du mit Burnout und Panikattacken im Bett liegst, nicht mehr arbeiten oder geschweige denn aufstehen kannst, die Ärzte keine Antworten wissen und du gerade jegliche Hoffnung verlierst – wisse, dass dein Körper in jedem Moment daran arbeitet zu heilen. Ich habe die Heilkraft des Körpers bei anderen Menschen gesehen und selbst erlebt. Versuche im Vertrauen zu bleiben, denn unsere Selbstheilungskräfte sind so viel stärker als uns je beigebracht wurde. Auch wenn es Zeit braucht, dein Körper ist dabei aufzuräumen und sich selbst zu reparieren. Heilung ist möglich.